Hier haben meine Frau und ich einen Raum in Berlin Mitte vorgefunden, der in seinen imposanten Proportionen von 155 qm Grundfläche zur 6,5 Meter hohen Decke nach der Wende nahezu unverändert geblieben war.

Das Haus Planckstrasse 25 wurde vor dem 20.Jhd. erbaut. Es stellte sich heraus, dass dieser Raum der Festsaal des Savoy Hotels - der Rückseitige Teil der Friedrichstraße 100 war, komplett erhalten, von 1880 ... inzwischen leider abgerissen, mit wohlwollender Genehmigung vom Denkmalamt.
Nachher wurde der Raum als Bühnenwerkstatt und später als Requisitenlager für den Admiralspalast genutzt, mit dessen Bühnen- und Backstagebereich das Gebäude direkt verbunden ist.

Beim Umbau zum Büro haben wir also darauf geachtet von dem schroffen Charme den wir hier vorfanden, nichts zu zerstören, hier eher Elemente einzusetzen als zu renovieren. Zu einfach ist ein Pinsel angesetzt, eine geschichtsträchtige Betonwand zu verniedlichen, dieses haben wir also weitestgehend vermieden:

In dem Büro-Arbeits-Bereich haben wir einen Holzboden, ähnlich einer Bühne in 30cm Höhe eingebaut sowie eine Treppe zu einer neu erschlossenen Zwischenebene. Beides ist aus Bausperrholz gefertigt, welches ein günstiges, sehr stabiles Material aus Fichtenholz ist, das eine sehr starke Holzmaserung trägt. Eigentlich wird das Material für Betonschalungen verwendet.

Die Treppe flankierend haben wir eine neue Wand mitten in den Raum gestellt, dass nun die Treppe wie in einem Schacht zwischen zwei Wänden zu elegantem hinauf- und herab- Schreiten einlädt.

Als Küche haben wir in einem nun schwarz gestaltetem Flurbereich eine klassische Frankfurter 70er Jahre Simatec-Küche zu einer schwebenden Zeile umgestaltet.

Einen an Strasse und Fenstern gelegenen Bereich haben wir gar nicht verändert, lediglich elektrifiziert und Möbel aufgestellt.
So befindet sich hier nun unter anderem eine schlichte Bar und ein grosses Weinregal, welches an manchen Abenden als Botschafter Österreichischer Weine dient.

Die Leihgabe eines sehr grossen Werkes des befreundeten Künstlers Aldo van der Broeck vollendet nun diesen Ort als vielschichtig nutzbaren Raum: Architektur-Büro, Film-Produktions-Büro, Film-Shooting Location, Galerie und Weinbar.